Wohnheimliebe
Ich lebe seit geraumer Zeit in einem der größten selbstverwaltenden Wohnheime Europas ( ca 1200 "Einwohner", wir werden oft als eigenes kleines Dorf bezeichnet) und erlebe dort jeden Tag witzige und schöne aber auch bewegende Momente.
Ich möchte hier einfach mal beschreiben wie es sich anfühlt dort zu leben:

Unser Wohnheim ist in Häuser / Stockwerke / Flure unterteilt. Dein Flur ist die kleinste Wohneinheit, sozusagen deine WG mit ca 17 Mitbewohnern, die sich Küche/Wohnzimmer/Bad teilen. Jeder hat ein eigenes Zimmer, dass er frei gestalten darf

Gleich vorne weg: Mein Flur ist meine Ersatzfamilie.
Geht es mir schlecht, wird Anteil daran genommen. Sitzt die Angst vor einer Klausur tief ist immer jemand da der mich ablenkt.

Wenn ich heimkomme und die Tür aufschließe und sehe wie meine Chaoten in der Küche sitzen und Tee trinken oder Dart spielen wird mir warm ums Herz
Sitzen wir abends in der Küche und reden über unseren Tag und lachen und machen Quatsch fühle ich mich Sicher und Geborgen.
Selbst wenn wir uns um die Benutzung der Waschmaschine streiten oder die Dusche immer besetzt ist, hab ich sie alle lieb.

Besonders witzig wird es, wenn jemand in der Küche eine Party feiert, da kann es schonmal vorkommen dass rund 30-40 Leute auf dem Flur sind. Man hört nie auf Leute kennenzulernen und stellt immer wieder fest, dass die Welt klein ist, wenn man Bekannte zufällig auf einer diesen Party begegnet. :D

Wie ihr lesen konntet liebe ich dieses Leben dort (natürlich fehlt mir meine Familie manchmal, aber ich hätte es mit meiner Ersatzfamilie halt kaum besser treffen können) und kann jedem Studenten nur empfehlen auch einmal das Wohnheimleben auzuprobieren ;)

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